Wissenswertes

Erfahren Sie mehr über unsere Ziele, Grundsätze, Aufgaben und unsere Geschichte.

Unsere Grundsätze:

Würdevolles Sterben für jedes Individuum ist unser Ziel. Wir richten unser Augenmerk auf die umfassenden Bedürfnisse eines Menschen, einschließlich körperlicher, emotionaler, sozialer und spiritueller Aspekte.
Unsere Grundlage sind christliche Werte, doch respektieren wir die einzigartige Lebensgeschichte, Weltanschauung und religiöse Überzeugung jedes Sterbenden. Wir orientieren uns an den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen und schaffen ein Netzwerk aus Angehörigen, Ärzten, Pflegekräften und Seelsorgern zur umfassenden Betreuung. Sterben betrachten wir als Teil des Lebens. Daher lehnen wir Lebensverlängerung und aktive Sterbehilfe ab.

Unsere Aufgaben:

  • Emotionale Unterstützung Wir begleiten Sterbende und ihre Angehörigen psychosozial und bieten emotionale Stärkung. Gemeinsam bewältigen wir ungelöste Probleme im Umgang mit dem Tod.
  • Spirituelle Begleitung Wir stehen Sterbenden offen gegenüber, wenn sie nach Sinnfragen bezüglich Leben, Tod und dem Danach suchen. Niemand soll sich mit diesen Fragen allein gelassen fühlen.
  • Teamarbeit für Lebensqualität Wir stehen im Kontakt mit einer multidisziplinäre Gruppe aus Pflegekräften, Ärzten, Sozialarbeitern, Theologen und Hospizhelfern. Wir arbeiten gemeinsam daran, die Lebensqualität zu verbessern. Ganzheitliche Pflege steht im Mittelpunkt.

Unsere Ziele:

Wir setzen uns dafür ein, gemeinsam mit anderen Gleichgesinnten das Tabu rund um das Thema „Tod und Sterben“ zu durchbrechen. Unser Bestreben ist es, den Tod als eine natürliche und ebenso bedeutsame Lebensphase wie die Geburt zu akzeptieren. In dieser Hinsicht möchten wir das Abschiednehmen und den Sterbeprozess bewusst in den gesamten Kreislauf des Lebens integrieren.

Hospizgruppe Wülfrath

Im Frühjahr 2003 entstand durch Initiative der evangelischen Kirchengemeinden eine Gruppe von 8 Frauen und 2 Männern, die sich Hospizarbeit in unserer Stadt zur Aufgabe machte.
Nach einem sechsmonatigen Vorbereitungsseminar wurde die Gruppe in Anwesenheit der Gemeinde in einem Sendungsgottesdienst in ihre Arbeit entlassen.

Durch lebendige Öffentlichkeitsarbeit, Vorträge, Infostände und vor allem durch die Arbeit vor Ort wurde die Gruppe in der Kleinstadt schnell bekannt.

Durch den ständigen Dialog mit den Pflegediensten, den Altenheimen, den Hausärzten, Palliativ Dienst,  dem sozialen Dienst der Stadt und den Seelsorgern der Gemeinden entstand ein gut funktionierendes Netzwerk, dass ein fruchtbares Miteinander vor Ort ermöglicht.

Am 29.9.2010 wurde der Verein Hospizgruppe Wülfrath e.V. gegründet und am 1. 4. 2011 begann die erste hauptamtliche Koordinatorin ihren Dienst für die Hospizgruppe. Hiermit waren alle Voraussetzungen geschaffen, um der ambulanten Hospizgruppe Wülfrath ab 2011 die Möglichkeit der Abrechenbarkeit über die Krankenkassen zu geben.

Wir sind Mitglied im Deutschen Hospiz- und Palliativverband

Hospiz bedeutete früher Herberge, Betreuung und Gastfreundschaft.

Die Hospizbewegung heute greift diese alte Tradition wieder auf : Sie will schwerkranken und sterbenden Menschen helfen, ihren Lebensweg in Würde zu Ende zu gehen und die Angehörigen bei der Betreuung zu unterstützen.

Die Hospizidee hat eine lange Tradition. Dort, wo Lebenswege schwierig wurden, errichteten Christen früher Stationen, in denen Menschen sich ausruhen konnten oder bis zuletzt leben konnten Hospitalität im ursprünglichen Sinne hieß Schutz gewähren, Fürsorge, Erfrischung und Beistand.

Heute steht „Hospiz“ für eine Idee, eine Idee mit viel Geschichte.
Bahnbrechend für diese Idee war das Lebenswerk der englischen Krankenschwester, Ärztin und Sozialarbeiterin Cicely Saunders. Durch persönliche Erfahrungen angeregt, suchte sie zusammen mit anderen engagierten Menschen nach einem Weg zu einer „Atmosphäre liebevoller Zuwendung“ bei der Betreuung Schwerkranker und Sterbender.
Seit 1903 gab es in London das St. Joseph-Hospiz. Dort wandte Cicely Saunders später gezielt Schmerztherapie und Symptomkontrolle an.
1967 eröffnete sie in London das St. Christopher-Hospiz, an dem sich bis heute die Welt orientiert, sowohl in Bezug auf ganzheitliche Begleitung wie auch auf die Ausbildung von Hospizhelfern und –helferinnen.
In den USA war Elisabeth Kübler-Ross die Wegbereiterin des Hospizgedankens. Ihre Studien in: „Interviews mit Sterbenden“ und viele andere Veröffentlichungen haben den Hospizgedanken in die westliche Welt getragen.
Die Hospizarbeit in Deutschland begann etwa 1983.
Zu dieser Zeit nahm an der Uniklinik Köln die erste Palliativstation mit 3 Betten ihre Arbeit auf.
1985 hat Heinrich Pera den Hausbetreuungsdienst in Halle in Anlehnung an die Home Care Dienste in England gegründet.

Ebenfalls in diese Zeit fällt die Gründung des Christopherus Hospizvereins in München und der Start der Gruppe „Omega – mit dem Sterben leben“ in Hannoversch-Münden.

Die Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand (IGSL) bot in Bingen Bildungsarbeit an; in Aachen und Stuttgart entstanden die ersten stationären Hospize.
1989 fand in Halle der erste große Hospizkongress statt, mit Referenten aus England und der Bundesrepublik. Danach wurden in Deutschland viele Hospizinitiativen gegründet.
1992 entstand die“ Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz zur Förderung von ambulanten, stationären und teilstationären Hospizen und Palliativmedizin e.V.“ (BAG), der heutige „Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV).
Ziel dieser Organisation ist Begegnung zu ermöglichen, miteinander ins Gespräch zu kommen und neue Initiativen zu unterstützen, vor allem aber mit einer Stimme das Anliegen der Hospizbewegung in der Politik zu vertreten.
Heute hat jedes Bundesland seine Landesarbeitsgemeinschaft. Gleichzeitig entstanden überregionale Organisationen wie ALPHA Rheinland, ALPHA Westfalen und die Deutsche Aidshilfe.
1994 wurde beim Bundesministerium für Arbeit eine Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Hospizbewegung in Deutschland gebildet. Diese arbeitete drei Richtlinien aus:

  • Die Empfehlung für Vorbereitungskurse für Hospizhelfer/innen  (1995)
  • Die Leitlinien für die Hospizarbeit. (1996)
  • Die Empfehlung zu Qualitätsanforderung an stationären Hospizen. (1997)

Sie waren die Grundlage für die Verhandlungen mit den Spitzenverbänden der Krankenkassen.
Gleichzeitig entstand im Jahr 1994 die DGP die „Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin“.
Hospizarbeit und Palliativmedizin bedingen einander.
Durch Bestreben des DHPV und der DGP wurde das Anliegen der Hospizidee ins soziale Gesetzbuch aufgenommen: In Paragraph 39 a Abs. 2 SGB V wurden die Leistungen der stationären und teilstationären Hospize verankert. Die Rahmenvereinbarungen von 1997 wurden 2001 erweitert, 2006 neu überarbeitet und 2009 erneuert. Sie regeln die Umsetzung von Art, Umfang und Qualität der stationären und heute auch ambulanten Hospizversorgung.

Über der gesamten Hospizarbeit steht das gute Miteinander zwischen hauptamtlicher und ehrenamtlicher Tätigkeit.
Bis heute gilt der Grundsatz: Ambulante Hospizarbeit hat Vorrang vor stationärer Versorgung.
Eine wichtige Aufgabe für die nahe Zukunft wird die Implementierung der hospizlichen Aus- und Fortbildung in die Alten- und Pflegeheime und in die Krankenhäusern sein.
Die Schwerpunkte der Hospizarbeit liegen jedoch weiterhin in der Arbeit der ambulanten Hospiz- und Palliativdienste. Vorrangiges Ziel bleibt es, Menschen die Möglichkeit zu geben, die letzte Lebenszeit zuhause zu verbringen.

SAPV Niederberg

Demenznetzwerk Velbert

Soziale Dienste der Stadt Wülfrath

Bergische Diakonie Aprath mit folgenden Einrichtungen der Altenpflege:

Haus Otto Ohl
Haus Karl Heinersdorff
Haus Karl Heinersdorff, Gerontopsychatrie
Haus Karl Heinersdorff, Hausgemeinschaften
Haus August von der Twer
Haus Luise von der Heyden